Hoch-Zeit

„(…) Forscher der Universitäten in Bern, Salzburg und Zürich haben kürzlich in einer Studie festgestellt, dass bestimmte regionale Ausdrücke immer seltener genutzt werden – gerade im Osten Deutschlands. Wenn es beispielsweise um die Uhrzeit geht, setze sich immer mehr die hochdeutsche Bezeichnung durch: Es heiße immer häufiger ,viertel nach zehn‘ statt ,viertel elf‘.“ So steht es in der heutigen Mitteldeutschen Zeitung in dem von Antonie Städter verfassten Artikel „Vom Babbeln und Schnacken“.

Sofern stimmt, was im Artikel steht, krankt in Bezug auf die Uhrzeit das Deutsche an einem eklatanten Mangel: Noch sagt man soweit die deutsche Zunge klingt ganz unhochdeutsch „halb elf“ und nicht „halb nach zehn“ beziehungsweise „halb vor elf“. Wenn also, wie oben zitiert, der Begriff „viertel elf“ nicht hochdeutsch ist, so ist es logischerweise der damit zusammenhängende Begriff „halb elf“ auch nicht.

Natürlich sind die Begriffe „viertel elf“, „halb elf“ und „dreiviertel elf“ hochdeutsch. Vor einigen Jahrzehnten waren sie sogar noch gesamtdeutsch Gang und Gäbe. Die Vor-und-nach-Zeitangaben sind wohl eher dem Denglischen zuzuordnen.

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